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Mittelamerika, Risiken und Prophylaxeempfehlungen
Mexiko, Guatemala, Costa Rica, Belize, Honduras, Nicaragua
Cholera
Häufigkeit: | Relativ selten, weltweit ca. 400.000 Fälle pro Jahr. |
Verlauf: | Plötzliches Erbrechen und schwerste wässerige Durchfälle, Gefahr besteht durch große Wasser- und Elektrolytverluste. |
Prognose: | Bei schneller und richtiger Behandlung gut (Letalität < 1 %). Ohne Behandlung Letalität 50 % und mehr. |
Übertragung: | "Food and water bourn" |
Inkubationszeit: | Einige Stunden bis maximal 5 Tage. |
Therapie: | Sofortiger Flüssigkeits- und Elektrolytersatz, Antibiotika. |
Impfung: | Schluckimpfung zweimalig (Kinder <6 J. dreimalig), Schutzdauer 2 Jahre. |
Diphtherie
Häufigkeit: | Vor 1980 noch ca. 100.000 Fälle/Jahr weltweit, seither ständiger Rückgang (mit Ausnahme der frühen 90iger Jahre) heute < 10.000 Meldungen/Jahr. |
Verlauf: | Entzündung der oberen Luftwege mit Erstickungsgefahr, in Folge Herzentzündung und Lähmung möglich |
Prognose: | Bei rechtzeitiger Behandlung gut, ohne Behandlung oft sehr schlecht. |
Übertragung: | Tröpfcheninfektion (z.B. an Bord von Verkehrsflugzeugen möglich) |
Inkubationszeit: | 1-7 Tage |
Therapie: | Antitoxisches Heilserum; Antibiotika zur Unterbrechung der Infektkette |
Impfung: | Grundimmunisierung im Säuglingsalter mit 3 Teilimpfungen (6-fach-Impfung, Auffrischung alle 5-10 Jahre (obligat in Kombination mit Tetanus und Polio, oder mit Pertussis und Tetanus oder als Viefachimpfstoff mit Tetanus, Pertussis und Polio). |
Pertussis
Häufigkeit: | 2016: ca. 140.000 Fälle und geschätzte 89.000 Todesfälle weltweit. Im Vergleich zu 1980 ist das ein Rückgang um 93% |
Verlauf: | Hustenanfälle mit keuchender Inspiration bei Kindern, bei Erwachsenen therapieresistente Hustenanfälle mit einer Krankheitsdauer von >28 Tagen. |
Prognose: | Für Kinder bis 6 Monate akut lebensbedrohlich. |
Übertragung: | Tröpfcheninfektion |
Inkubationszeit: | 5-21 Tage. |
Therapie: | Antibiotika, nur wirksam innerhalb der ersten Krankheitswoche. |
Impfung: | Nur in Kombination mit Diphtherie/Tetanus (3-fach -Impfstoff) oder Diphtherie, Tetanus und Polio (Vierfach-Impfstoff) erhältlich. |
Hepatitis A
Häufigkeit: | In Industrieländern selten, in sozioökonomisch unterentwickelten Ländern enormes Infektionsrisiko. |
Verlauf: | Gelbsucht, oft mehrere Wochen Krankheitsdauer. |
Prognose: | Gut, heilt völlig aus. |
Übertragung: | Nahrung und Getränke (besonders durch rohes Seafood). |
Inkubationszeit: | 2-6 Wochen. |
Therapie: | Keine ursächliche Behandlung möglich. |
Impfung: | Aktive Impfung (2 Impfungen, langfristiger Schutz); oder aktive Kombination mit Hepatitis B (3 Impfungen). |
Hepatitis B
Häufigkeit: | In sozioökonomisch unterentwickelten Ländern häufig. |
Verlauf: | Gelbsucht unterschiedlicher Schwere, oft mehrere Wochen Krankheitsdauer. |
Prognose: | Nicht selten Übergang in chronische Hepatitis. Nach Jahren bis Jahrzehnten Leberzirrhose und Leberkrebs als Spätfolge. |
Übertragung: | Geschlechtsverkehr, ärztliche Eingriffe. |
Inkubationszeit: | 6 Wochen bis 6 Monate. |
Therapie: | Möglich bei chronischer Hepatitis B, gute Erfolgsaussichten mit Virus-Polymerasehemmern |
Impfung: | Aktive Impfung (individuell lange Schutzdauer, u.U. Titerkontrolle sinnvoll oder notwendig), auch in Kombination mit Hepatitis A. |
Malaria
Globale Bedeutung
Mit 216 Mio. Neuinfektionen und 445.000 Todesfällen jährlich zählt die Malaria weltweit zu den bedeutendsten Infektionskrankheiten des Menschen.
Erreger und Gefährlichkeit:
Von den fünf verschiedenen Plasmodienarten, die beim Menschen Malaria hervorrufen können, ist der Erreger der Malaria tropica, Plasmodium falciparum, derjenige, der für Todesfälle verantwortlich zu machen ist. Infektionen mit den anderen Malariaerregern führen zwar zu äußerst unangenehmen Fieberzuständen, ihnen fehlt aber zumeist der Stellenwert der Lebensbedrohlichkeit.
Gefährlich ist die Malaria tropica bei den nicht Immunen, also bei den Kindern die in den verseuchten Gebieten leben und aufwachsen sowie bei Zureisenden aus malariafreien Gebieten aller Altersklassen. Aus diesem Grund sollten Reisende aus Industrieländern, die in Malariaendemiegebiete kommen, über die Möglichkeiten zur Malariaprophylaxe informiert sein und diese auch voll ausschöpfen.
Überträger und Expositionsprophylaxe
Überträger der Malaria sind Stechmücken (Moskitos) der Gattung Anopheles. Das Hauptaugenmerk der Malariaprophylaxe muß daher darin bestehen, den Stichen dieser Mücken zu entgehen. Da Anopheles dämmerungs- und nachtaktiv ist, sollen in den Abendstunden unbekleidete Hautareale sorgfältig mit Insektenvertreibungsmitteln geschützt werden. Eine funktionierende Klimaanlage in den Schlafräumen ist ebenfalls ein guter Moskitoschutz. Ohne diesem Komfort sollte man unter einem Moskitonetz schlafen, das besonders gut schützt, wenn es mit einem Insektizid imprägniert ist. Solche Netze sind auch in den Malarialändern zu haben.
Eine konsequente Einhaltung aller dieser Verhaltensweisen reduziert das Malariarisiko um bis zu 90%. Das verbleibende Restrisiko muss durch die Vornahme der Chemoprophylaxe abgedeckt werden, wenn es unzumutbar hoch ist (wie in den Subsaharaländern).
In Ländern mit geringem Malariarisiko (asiatische und südamerikanische Länder) kann auf die regelmäßige Einnahme von Malariamedikamenten verzichtet werden, es ist aber ratsam, ein Malariamedikament zur Selbstbehandlung mitzunehmen.
Ziel der Chemoprophylaxe ist es, durch die regelmäßige Einnahme eines Malariamittels die Vermehrung des Malariaparasiten im Blut und damit den Ausbruch der Malaria zu unterbinden. Der Malariaparasit gelangt allerdings nicht sofort nach der Infektion ins Blut; vielmehr macht er zuvor einen Vermehrungszyklus in der Leber durch, sodass es bis zu 8 Wochen dauern kann, bis nach der Infektion durch die Stechmücke die Parasiten im Blut ankommen. Moderne Malariamedikamente können bereits die Leberformen des Erregers bekämpfen ("Kausalprophylaxe") und damit diesen Zyklus unterbrechen, was die Einnahmedauer nach Verlassen des Malariagebietes stark verkürzt. Andere Medikamente richten sich lediglich gegen die Blutformen ("Suppressivprophylaxe") und verhindern damit den Ausbruch der Erkrankung.
Die Wahl des Malariamittels hängt vom Reiseziel und der in diesem Land vorherrschenden Resistenzsituation des Malariaerregers ab. Diese ist einem ständigen Wandel unterworfen, sodass Reisende spätestens 2 Wochen vor Reiseantritt die jeweils aktuellen Prophylaxeempfehlungen in den Tropeninstituten abfragen sollten.
Die Sicherheit der korrekt durchgeführten Malariaprophylaxe ist außerordentlich hoch, doch niemals 100%. Es muss daher bei Auftreten von Fieber innerhalb eines Zeitraumes von 4 Monaten nach der Reise immer auch an die Möglichkeit des Bestehens einer Malaria tropica und bis zu 5 Jahre danach an eine Malaria tertiana gedacht und der behandelnde Arzt davon in Kenntnis gesetzt werden.
Diagnose:
Nur die Untersuchung des Blutes während des Fieberanfalles kann Klarheit schaffen. Die sofortige und richtige Malariatherapie bei bestätigtem Verdacht ist imstande eine restlose Heilung dieser lebensbedrohlichen Infektion herbeizuführen.
Poliomyelitis
Häufigkeit: | 1988: 365.000 Fälle vo paralyischer Polio, 1994 schon weniger als 10.000 Fälle weltweit. 2017 nur noch 22 Fälle in Pakistan Afghanistan und Nigeria. |
Verlauf: | Beginnt wie Sommergrippe und führt innerhalb von 1-2 Wochen zu schlaffen Lähmungen einer oder mehrerer Gliedmaßen. |
Prognose: | Je älter der Kranke, desto schwerer der Verlauf. Todesrate je nach Alter bis zu 30 %. |
Übertragung: | Darminfektion durch fäkal verunreinigte Nahrung und Wasser |
Inkubationszeit: | 1-2 Wochen |
Therapie: | keine ursächliche Behandlung möglich. |
Impfung: | Injektionsimpfung bereits Im Säuglingsalter als 6-fach Impfung, bei Erwachsenen auch als Monoimpfung oder als 3- oder als 4-fach Impfung. Auffrischungsintervall 5-10 Jahre |
Tetanus
Häufigkeit: | Verursachte in Entwicklungsländern 2016 49.000 Todesfälle bei Säuglingen, was gegenüber 1988 einen Rückgang um 94% bedeutet. Globale Fallzahlen sind nicht zu erhalten |
Verlauf: | Schluckbeschwerden, Grimassen, später qualvolle Krampfanfälle. |
Prognose: | Schlecht, mehr als ein Drittel der Betroffenen stirbt, im Säuglingsalter gegen 100%. |
Übertragung: | Wundinfektion, ist nicht von Mensch zu Mensch übertragbar. |
Inkubationszeit: | Tage bis Wochen |
Therapie: | Antitoxin, medikamentöse Krampfunterdrückung, künstliche Beatmung |
Impfung: | dreimalig zur Grundimmunisierung (im Säuglingsalter al 6-fach Impfung) , Auffrischung alle 5-10 Jahre (kombiniert mit Diphtherie, Pertussis bzw. Diphtherie und Polio jeweils als 3-fach- oder als 4-fach Impfung kombiniert mit Diphtherie, Pertussis und Polio-Impfung). |
Tollwut
Aktueller Artikel: Tollwut und Fernreisen
Häufigkeit: | Ca. 60.000 Fälle weltweit, davon 50% in Asien, der Rest in Afrika; allein in Indien stirbt alle 30 Minuten ein Mensch an Tollwut |
Verlauf: | Hirn- und Rückenmarksentzündung mit unterschiedlicher neurologischer Symptomatik (stille oder rasende Wut) |
Prognose: | Ausnahmslos tödlich endende Erkrankung |
Übertragung: | Vorwiegend durch den Biss streunender Hunde; jede Bissverletzung durch ein Wirbeltier in einem Tollwut-Endemiegebiet birgt ein Tollwutrisiko. |
Inkubationszeit: | Abhänig von Lokalisation u. Ausmaß d. Bissverletzung Tage bis Monate |
Therapie/postexpositionelle Prophylaxe: | Keine ursächliche Behandlung möglich. Wundtoilette mit Seife und reichlich Wasser, Umspritzen der Wunde mit Tollwut-Hyperimmunglobulin und Impfung sofort nach Verletzung sind u.U. lebensrettend, doch nicht immer verfügbar |
Impfung: | 3 Teilimpfungen vor Reiseantritt (Tage 0/7/21-28) bieten mind. 2 Jahre Schutz; danach jederzeit Auffrischung möglich (Schutz mind. 3 Jahre, meist viel länger); Schnellschema: 0-3-7 (Tage), Auffrischung nach 1 Jahr |
Typhus
Häufigkeit: | Immer noch häufig mit 12 Mio. Erkrankungen pro Jahr weltweit mit 129.000 Todesfällen. |
Verlauf: | Hoch fieberhaft mit Verwirrtheit, Ende der 2. Krankheitswoche Durchfall, ev. Darmblutungen oder Bauchfellentzündung. |
Prognose: | Bei rechtzeitiger Behandlung gut. |
Übertragung: | Nahrungsmittel, Getränke. |
Inkubationszeit: | 6-30 Tage. |
Therapie: | Antibiotika (zunehmend Resistenzprobleme). |
Impfung: | Injektion ist der Schluckimpfung vorzuziehen, Beginn des Schutzes 1-2 Wochen nach Impfung, Schutzdauer 3 Jahre. |
Denguefieber
Globale Bedeutung:
Zu den am weitesten verbreiteten und am häufigsten übertragenen fieberhaften Infektionen gehört das Denguefieber. Vom Mittleren bis Fernen Osten, Australien und Ozeanien, in Afrika und in Süd- und Mittelamerika, ja vereinzelt sogar in den Südstaaten der USA werden jährlich 390 Mio Menschen infiziert und 95 Mio davon erkranken. Auch wenn diese Infektion als relativ harmlos gilt, führt sie weltweit zu mindestens 500.000 Hospitalisierungen und 11.000 Todesfällen.
Die Krankheit:
In ihrer klassischen Verlaufsform treten etwa 5 Tage nach der Infektion Fieber, schwere Kopfschmerzen, die vor allem hinter den Augen verspürt werden und heftige Muskelschmerzen auf. Bewegungen sind in dieser Krankheitsphase so schmerzhaft, dass der Beiname "bone breaker" absolut verständlich wird. Zusätzlich bestehen oft Bauchschmerzen und Erbrechen und ängstlich-depressive Verstimmungen.
Nach 3-4 Tagen fiebern die Betroffenen für kurze Zeit ab, doch oft meldet sich die Krankheit nach 1-2 Tagen wieder zurück, diesmal mit einem kleinfleckigen Hautausschlag und erneut hohem Fieber, das weitere 1-5 Tage anhält.
Nach Überstehen der Krankheit plagen die Rekonvaleszenten oft wochenlang Niedergeschlagenheit oder gar anhaltende Depressionen.
Neben dem klassischen Verlauf kommen leichte Erkrankungen vor, die von einem grippalen Infekt nicht zu unterscheiden sind. Von vier Menschen mit Denguevirus-Infektion bleiben überhaupt drei klinisch gesund.
Es gibt aber auch schwere Krankheitsverläufe mit Blutungen (hämorrhagisches Dengue Fieber) und akutem Kreislaufversagen (Dengue Schock Syndrom) vor. Diesen glücklicherweise seltenen Ausprägungen des Denguefiebers sind die Todesfolgen dieser Erkrankung zuzuschreiben. Diese schweren Verlaufsformen sieht man zudem fast ausschließlich bei Menschen nach wiederholter Infektion.
Die Behandlung des Dengue-Fiebers ist rein palliativer Natur und besteht in Fiebersenkung, Schmerzlinderung (NICHT Aspirin und andere ASS-Produkte) sowie Überwachung und ggf. Intensivmedizizinische Behandlung des Patienten. Eine kausale Therapie existiert nicht.
Der Verursacher des Denguefiebers ist ein Virus, das mit dem Erreger unserer Zeckenmeningitis verwandt ist. Leider geht die Verwandtschaft nicht so weit, dass die FSME-Impfung gegen das Denguefieber schützt. Anders auch als das FSME Virus werden die Denguefieberviren nicht durch Zecken, sondern durch Mosquitos der Gattung Aedes übertragen. Dengueviren treten in vier Serotypen auf. Das bedeutet, dass ein Mensch viermal im Leben Denguefieber bekommen kann. Ein durchgemachtes Denguefieber schützt nicht vor einer Infektion mit einem anderen Dengue-Serotyp. Das Gegenteil ist der Fall: Die Zweit- Dritt- und Viert-Infektion nimmt in der Regel einen schweren, oft lebensbedrohlichen Verlauf, vor allem dann, wenn sie innerhalb von jeweils 5 Jahren erfolgt.
Epidemiologie:
Denguefieber hat die Tendenz, epidemisch aufzutreten, wobei selbst in so kleinen Ländern wie z.B. in Kuba innerhalb eines Jahres 300.000 Menschen erkrankt sind. Heute wissen wir, dass Klimafaktoren einen entscheidenden Einfluss auf die Übertragungshäufigkeit haben. In Zeiten großer Hitze entwickeln sich auffallend kleine Mücken, die gezwungen sind, häufiger Blut zu saugen, als ihre gut entwickelten Artgenossen. Zudem begünstigen hohe Umgebungstemperaturen die Entwicklung des Denguefiebervirus in der Mücke. Reichlich Regen fördert die Vermehrung dieser Mücken. Ihre Brut braucht zur Entwicklung nur kleine Wasseransammlungen, wie etwa in Schalen von Kokosnüssen oder weggeworfenen Plastikbehältern. Aedesmücken kommen damit in Stadt und Land gleichermaßen vor, vorausgesetzt, es ist warm genug; und das ist es zwischen dem 30. nördlichen und 20. südlichen Breitengrad.
Der Schutz vor Denguefieber ist problematisch, weil die Überträgermücken tagaktiv sind. Häufiges Auftragen von Insektenschutzmittel auf die unbekleidete Haut, aber auch das Imprägnieren der Kleidung mit Permethrin (Nobite für die Bekleidung) sollte bei Reisen in Gebiete mit hoher Übertragungswahrscheinlichkeit zur Routine werden.
Seit langem wird an der Entwicklung von Schutzimpfungen gegen Denguefieber gearbeitet, seit Dezember 2015 gibt es die erste Zulassungen für einen Impfstoff ("Dengvaxia", Mexico). Inzwischen ist der Impfstoff in mehreren Dengue - Endemiegebieten zugelassen. Seine Anwendung bei Dengue-naiven Personen ist allerdings nicht ungefährlich; es wurden bei Impfdurchbrüchen besonders schwere Krankheitsverläufe gesehen. Dengvaxia ist somit als Reiseimpfung unbrauchbar.
Seit 2023 ist der Impfstoff "Qdenga" in Europa zugelassen. Wir beraten gerne in einem persönlichen Gespräch am Institut zur Durchführung der Impfung.
Zikafieber
Erreger und globale Bedeutung:
Das Zikafieber wird durch die Infektion mit dem Zika Virus verursacht. Dieses Virus ist ein Vetter unseres FSME (“Zecken“)-Virus, wird aber nicht durch Zecken, sondern die Gelbfiebermücke Aedes aegypti übertragen.Der Erreger ist in Uganda 1947 bei einem Laboraffen entdeckt worden und hat in der Folge 60 Jahre lang als Krankheitserreger des Menschen eine klägliche Rolle gespielt (gerade mal 15 dokumentierte Fälle in Afrika und Südostasien). Erst 2007 ist es in Mikronesien zu einem Massenausbruch gekommen und 2015 zu einem Überschwappen nach Süd- und Mittelamerika mit Millionen von Erkrankungen, zigtausend von fötalen Missbildungen und tausenden Fällen mit neurologischen Komplikationen (Guillain-Barré-Syndrom).
Die Erkrankung:
Nur 20% der infizierten Personen entwickelt Symptome: insbesondere Hautausschlag und Fieber („Zikafieber“), Lymphnotenschwellungen, Gelenkschmerzen, Bindehautentzündung sowie seltener Muskel- und Kopfschmerzen und Erbrechen. Die Symptome klingen in der Regel bereits nach wenigen Tagen, spätestens nach einer Woche, ab.
Reisemedizinische Relevanz:
Die Infektion mit dem Zika-Virus während der gesamten Dauer der Schwangerschaft kann Fötale Missbildungen Frühgeburten und Totgeburten zur Folge haben.Diese Folgeerscheinungen sind infektionsbedingt, d.h. sie treten unabhängig davon auf, ob eine klinische Symptomatik vorhanden war oder nicht.
Es muss daher eine Reisewarnung für Schwangere in Zikavirus-Endemiegebiete ausgesprochen werden.
Paare mit Kinderwunsch sollten sich diesen nicht während des Aufenthalts in Zika-Endemiegebieten erfüllen und auch nicht innerhalb von 6 Monaten nach der Heimkehr. Es besteht allerdings die Möglichkeit unmittelbar nach Reiseende die Infektion nachzuweisen bzw. auszuschließen. So kann die Wartezeit von 6 Monaten entscheidend verkürzt werden.
Weitere Informationen zum Zika-Virus
Auf seiner Homepage informiert das deutsche Robert Koch-Institut recht ausführlich und beantwortet die häufigsten Fragen rund ums Thema Zika-Virus:
Das österreichische Gesundheitsministerium hat ebenfalls eine - etwas weniger umfangreiche - Info-Seite eingerichtet:
Verbreitungskarte des ECDC zum Zika-Virus: